Unsere Idee von Schule

Pädagogisches Fundament und Leitgedanken des Betty-Hirsch-Schulzentrums
 

Das Betty-Hirsch-Schulzentrum als Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) im Förderschwerpunkt Sehen setzt auf eine individuelle und integrative Förderung aller Schülerinnen und Schüler. Unsere Schule bietet eine differenzierte Schulbildung vom Kindergarten über die Grundschule bis hin zur Realschule und dem SPBZ, wobei der Schwerpunkt auf der Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Sehbeeinträchtigung liegt. Unsere Lernumgebung ist so gestaltet, dass alle Kinder, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen, bestmöglich gefördert werden.
 

Fachspezifische Diagnostik: Sehen und Lernen im Fokus  
 

Ein zentrales Element unseres pädagogischen Ansatzes ist die fachspezifische Diagnostik, die sowohl den Bereich Sehen als auch das Lernen umfasst. Unsere Diagnostik ist prozessorientiert und dient der individuellen Förderung. Durch die Statusdiagnostik erfassen wir nicht nur den aktuellen Stand der Entwicklung, sondern berücksichtigen auch die Potenziale und Herausforderungen jedes Kindes. Die Kombination von Sehdiagnostik und Lerndiagnostik ermöglicht uns, gezielt auf die Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler einzugehen. Dabei haben wir auch die Identifizierung von Kindern mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung im Blick, um ihnen eine spezifische Förderung zu ermöglichen.


Kinästhetisches Arbeiten und Bewegung als Ressource  
 

Ein weiterer wichtiger Bestandteil unseres pädagogischen Konzeptes ist das kinästhetische Arbeiten. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Schülerinnen und Schüler Bewegung bewusst wahrnehmen und als Ressource für das Lernen begreifen. Dabei fördern wir selbstständiges Handeln auf der einen Seite, während wir auf der anderen Seite eine anstrengungsarme und effektive Bewegungsbegleitung durch unser Fachpersonal bieten. Dies ermöglicht den Schülern, sich aktiv und unabhängig zu bewegen, während gleichzeitig ihre Bedürfnisse nach Unterstützung berücksichtigt werden.


Umgang mit Vielfalt und soziales Lernen  
 

Vielfalt ist für uns eine Bereicherung. Wir fördern soziales Lernen und schaffen eine Atmosphäre, in der Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig respektieren und unterstützen. Bildungsgangübergreifende Klassen ermöglichen es, Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen zusammenzuführen, um voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen. Dabei achten wir auf die individuelle Belastbarkeit unserer Schülerinnen und Schüler und berücksichtigen die langen Schultage und teilweise auch langen Fahrtzeiten bei der Vergabe von Hausaufgaben.


Bildungsgangübergreifende Angebote am Nachmittag  
 

Unsere Schule bietet am Nachmittag eine Vielzahl von Angeboten, die den Schülern helfen, ihre sozialen Kompetenzen auszubauen und ihre kreativen sowie praktischen Fähigkeiten zu entfalten. Zu den bildungsgangübergreifenden Angeboten gehören

- Bewegung und Sport  
- Künstlerisch-ästhetische Fächer  
- Lebenspraktische Fähigkeiten  
- Förderung sozialer Kompetenzen
Die kognitiv anspruchsvolleren Fächer werden bevorzugt am Vormittag angeboten, um den Schülerinnen und Schülern eine konzentrierte und effektive Lernzeit zu ermöglichen.


Wohnen und Schule: Ganzheitliche Betreuung  
 

Der Besuch unserer Schule ist auch mit einem Wohnangebot für blinde, sehbehinderte und mehrfachbehinderte Schülerinnen und Schüler kombinierbar. Dabei ist es uns wichtig, Ihrem Kind eine Umgebung der Geborgenheit zu bieten. Verlässliche Strukturen, konstante Bezugspersonen und eine kompetente Unterstützung in der Freizeit, bei Alltagstätigkeiten, bei den Hausaufgaben und auch im Bereich der Pflege schaffen einen Rahmen, der eine gute Weiterentwicklung ermöglicht. Die Kinder können in einem sicheren und strukturierten Umfeld lernen und leben, was ihre schulische Entwicklung fördert und den Alltag erleichtert.


Schulische Flexibilität und Peergroup  
 

Im Betty Hirsch Schulzentrum ist ein Bildungsgangwechsel unkompliziert möglich und die innerschulische Peergroup bleibt bestehen. Egal, ob ein Schüler, eine Schülerin innerhalb des Schulsystems wechselt oder sich ein neuer Schwerpunkt. Bei offenen Fragen hinsichtlich eines Wechsels berät und unterstützt das geschulte Fachpersonal gerne.


Kooperationen und Öffnung für die Umgebung  
 

Unsere Kooperationen mit lokalen Vereinen und Institutionen wie der Jugendfarm, der Jugendkunstschule oder dem VfB Stuttgart sind ein wichtiger Bestandteil unserer Schule. Sie bieten unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, auch außerhalb des schulischen Rahmens neue Erfahrungen zu sammeln und ihre sozialen Kompetenzen weiter auszubauen. Wir öffnen uns aktiv für den Stadtteil und die Umgebung und schätzen die Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern, die ihre Erfahrungen in unsere Schule einbringen.


Digitalisierung und Ausstattung  
 

Wir setzen auf eine hochwertige Ausstattung sowohl in haptischen als auch in digitalen Bereichen. Unsere Schülerinnen und Schüler arbeiten mit Schüler-PCs und iPads, die die digitale Kompetenz fördern und die Möglichkeiten für kreatives und kollaboratives Arbeiten erweitern. Gleichzeitig legen wir großen Wert auf das Arbeiten mit den Händen und eine haptische Ausstattung, die besonders den sehbeeinträchtigten Schülern zugutekommt, indem sie ein zusätzliches Wahrnehmungsangebot ermöglicht.


Architektur und Lernumgebung  
 

Das Schulgebäude wurde mit Blick auf die Bedürfnisse unserer sehbeeinträchtigten Schülerinnen und Schüler entworfen. Die reizarme und klar strukturierte Architektur sorgt für eine geordnete und funktionale Lernumgebung, die allen Schülern zugutekommt. Diese Struktur unterstützt sowohl die visuelle Wahrnehmung als auch die Konzentration und fördert so eine effiziente Lernatmosphäre. Unsere Schule befindet sich in einer geschützten Lage auf einem Campus, der mit benachbarten Schulen verbunden ist und eine ideale Lernumgebung bietet.


Beratung durch spezifisches Fachpersonal


Um eine ganzheitliche Förderung zu gewährleisten, werden unsere Schülerinnen und Schüler beraten und unterstützt durch Sonderschullehrkräfte mit umfassender Expertise im Bereich der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik in Zusammenarbeit mit den Fachdiensten der Stiftung Nikolauspflege. Dies sind Orthoptistinnen sowie Rehabilitationslehrerinnen und -lehrer für die Bereiche „Orientierung und Mobilität“ und „Lebenspraktische Fähigkeiten“. Dabei sichert ein Mix aus obligatorischen und freiwilligen Fortbildungen das professionelle Wissen unserer Fachkräfte. Unsere Schule ist auch eine Ausbildungsschule und Austausch und kollegiale Beratung innerhalb des Teams sind ein wichtiger Pfeiler unseres pädagogischen Fundaments.

 

Weiter zu den Angeboten >